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Der Verein „Stiftung Odermündung“ beendet mit Erfolg seine Aktivitäten

Der Verein „Stiftung Odermündung – Regionalverband für dauerhafte Entwicklung e.V.“ wurde am 04.07.1994 in Ducherow zur Fortsetzung der Ziele und Ideen des Projektes „Landschaft des Jahres 1993/94 – Odermündung“ der Naturfreunde Internationale (NFI) gegründet. Nach mehr als 13 Jahren intensiver Arbeit für eine nachhaltige Regionalentwicklung in der Odermündung will die Organisation ihre Arbeit jetzt einstellen und hat am 10.11.2007 auf seiner Mitgliederversammlung in Zinnowitz die Auflösung des Vereins beschlossen.

Der Vorsitzende der „Stiftung Odermündung e.V.“ – Herr Dr. Uwe Kerstan – betonte auf der Mitgliederversammlung: „Es sind zwar noch nicht alle Ziele und Vorhaben verwirklicht worden, aber es gibt inzwischen genügend zuständige Institutionen, die diese Aufgaben übernehmen. Beide Landkreise haben in ihren Regionalen Entwicklungskonzepten die Nachhaltigkeit festgeschrieben. Nun gilt es, konsequent danach zu handeln.“

 Nach dreijähriger intensiver Informations- und Projektarbeit der Naturfreunde (NFI) mit der „Landschaft des Jahres 1993/94 – Odermündung“ hatte die neugegründete „Stiftung Odermündung e.V.“ die Fortsetzung dieser Arbeit mit dem Schwerpunkt nachhaltiger Regionalentwicklung übernommen. Bei der Gründung wurde in der Satzung ausdrücklich Bezug genommen auf den Brundtland-Umwelt-Bericht der UN0 und die Zielsetzung einer „dauerhaften wirtschaftlichen, sozialen und umweltverträglichen Entwicklung“ in der Odermündung zum Programm erhoben.

Zunächst legte die Stiftung in einer Reihe von Tagungen und Seminaren, mit Studien und Broschüren regionale Konzepte, Leitbilder und Programme vor, um darauf aufbauend Projekte und Maßnahmen nachhaltiger Regionalentwicklung durchzuführen bzw. zu initiieren. Die „Stiftung Odermündung e.V.“ hatte wesentlichen Anteil an der erfolgreichen Umsetzung der EU-Gemeinschaftsinitiativen LEADER II in Ostvorpommern und LEADER+ in den Landkreisen Ostvorpommern und Uecker-Randow (ca. 7 Mio. € an Fördermitteln konnten in die Region geholt werden).

Seit 1995 ist das Regionalmanagement beim Verein angesiedelt: 1995 bis 2001 für Ostvorpommern, ab 2002 für die Region Odermündung, die die beiden Landkreise Ostvorpommern und Uecker-Randow umfasst. Weitere Projekte, die der Verein im Rahmen von LEADER durchgeführt hat, waren „Regeneration und alternative Nutzung von Niedermoorflächen“ und „Umsetzungsorientiertes Konzept für eine nachhaltige Entwicklung in Ostvorpommern“, aus dem insbesondere die Aktion „F(r)isch und Wild“ eine große Resonanz und Impulse für weitere Aktionen ausgelöst hat. Ein Höhepunkt der LEADER-Arbeit in der Region war das 1997 organisierte europäische LEADER-Seminar „Naturschutz als treibende Kraft der ländlichen Entwicklung“ im Forsthaus Damerow (Insel Usedom), an dem 76 Vertreter aus 10 Ländern teilgenommen haben.

 Wegweisend für die Entwicklung der Region Odermündung war 1998 die Teilnahme an der ECOTEC-Studie, in deren Rahmen von den Akteuren der Landkreise Ostvorpommern und Uecker-Randow „10 Bausteine für eine nachhaltige Entwicklung der Region“ erarbeitet wurden, die die Basis für das 2002 gestartete LEADER+-Programm der Region Odermündung waren.

Diese Projekte – durch EU, nationale und regionale Mittel finanziert – waren zugleich Anstöße und Praxisbeispiele für eine zukunftsorientierte Entwicklung für die gesamte Region. Außerdem hatte sich die Stiftung auch das Ziel gesetzt, grenzüberschreitende Aktivitäten durchzuführen und zu fördern. Mit guten Kontakten zu polnischen Stellen und Verbänden und verschiedenen Veranstaltungen konnte diese Zielsetzung so umfangreich realisiert werden, dass sie nun nach dem EU-Beitritt Polens Sie wird nun nach dem EU-Beitritt Polens von den bestehenden Organisationen und Behörden fortgesetzt werden können.

Viele Gründungsmitglieder der „Stiftung Odermündung e.V.“, die an der Mitgliederversammlung mit dem Beschluss der Auflösung des Vereins teilnahmen, blickten einerseits mit Stolz zurück auf die erfolgreiche Arbeit der vergangenen Jahre und sprachen den ehrenamtlichen Vorstandsmitgliedern und der Geschäftsführerin Renate Hübner den Dank und die Anerkennung aus für die guten Erfolge und Leistungen. Andererseits lag für Viele in dem Rückblick auch ein Stück Wehmut und zugleich die Sorge, ob die zuständigen Gremien und Institutionen sich der Aufgabenstellung mit Engagement annehmen werden. Herbert Brückner, Präsident der NFI und Mitbegründer der „Stiftung Odermündung e.V.“, betonte jedoch: „Es ist an der Zeit, dass nachhaltige Entwicklung als regionale Verpflichtung in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft erkannt und in der praktischen Alltagsarbeit verwirklicht wird.“ Und – so Brückner weiter: „die Kenntnisse über den globalen Klimawandel liegen überall vor, die regionale Identifikation der Menschen in der Odermündung ist stark gewachsen, Modellprojekte und Praxisbeispiele gibt es genug – jetzt müssen Politik, Wirtschaft und die Bevölkerung handeln.“ 

Nachhaltige Entwicklung – darin waren sich nach wie vor alle einig – ist und bleibt Grundlage und treibende Kraft für eine zukunftsorientierte Entwicklung. Daran werden die Organisationen und Personen der Mitgliedschaft der „Stiftung Odermündung e.V.“ auch nach der Auflösung dieser Organisation an ihren jeweiligen Orten weiterarbeiten und sich für die regionale Kooperation einsetzen.

Und so bleibt die Hoffnung bestehen, dass auch die Visionen aus den Anfängen der „Landschaft des Jahres“ und der „Stiftung Odermündung e.V.“ doch noch erfüllt werden: die Wiedererrichtung einer Bahnverbindung über die Karniner Brücke und die Schaffung eines grenzüberschreitenden Biosphärenreservats Odermündung. Dann wird die Odermündung tatsächlich ein ökologischer Baustein im neuen Europa.

Anklam, den 10.11.07

 

Der Vorstand